Strahlenschutzzentrum des Bayerischen Landesamts für Umwelt: Spatenstich mit Umweltminister Thorsten Glauber in Kulmbach
Für die Dienststelle Kulmbach des Bayerischen Landesamts für Umwelt errichten wir ein Kompetenzzentrum für Strahlenschutz. Der moderne Laborneubau mit 1300 Quadratmetern Nutzfläche entsteht bei Schloss Steinenhausen, wo die Dienststelle ihren Sitz hat. Zum Spatenstich am 5. Mai 2023 war, unter zahlreichen Gästen, auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber anwesend.
Erweiterung der zentralen Strahlenschutzbehörde in Nordbayern
Mit dem neuen Kompetenzzentrum erweitert der Freistaat seine zentrale Strahlenschutzbehörde in Nordbayern. Beim Rückbau der bayerischen Atomkraftwerke spielt das künftige Zentrallabor eine wichtige Rolle: Hier wird Material aus den Kraftwerken auf Radioaktivität untersucht werden, außerdem Umweltproben und Personen, die erhöhter Strahlung ausgesetzt waren. Im radiologischen Ereignisfall sichert die erweiterte Behörde den Schutz der Bevölkerung.
Denkmalschutz und Naturschutz sind am Standort zu berücksichtigen
Der notwendige Standort des Neubaus liegt vor dem historischen Schloss Steinhausen und zugleich im Landschaftsschutzgebiet „Unteres Rotmaintal“ - Denkmalschutz, Naturschutz und Artenschutz waren bei der Planung zu berücksichtigen. Gelöst wurde diese komplexe Aufgabe mit einem bauamtseigenen Entwurf, der sensibel und respektvoll auf den Standort reagiert.
Landschaftsnahe Architektur mit zeitgemäßer Handschrift
Die Entwurfsidee ist die einer landschaftsnahen Architekturgestaltung: Der flache Gebäudekomplex nimmt sich zurück, ein Großteil seines Volumens liegt unter der Erde. Durch Anschüttungen an der West- und Nordseite und eine intensive Dachbegrünung verschmilzt das Strahlenschutzzentrum mit der Landschaft. Die Geländemodellierung erscheint wie natürlich gewachsen. So tritt der Entwurf - trotz seiner eigenen, zeitgemäßen Handschrift - zur eindrucksvollen Schloss- und Naturkulisse nicht in Konkurrenz.
Das Erdgeschoss gliedert sich in einen höheren Baukörper, der Laborbereich und Foyer umfasst, und den vorgelagerten, niedrigeren Baukörper. Hier befinden sich Büro- und Aufenthaltsräume sowie der Einsatzraum. In einer Teilunterkellerung sind Technikflächen und Lagerräume untergebracht, Photovoltaik und Geothermie leisten die energetische Versorgung. Die Fertigstellung des neuen Strahlenschutzzentrums ist für Herbst 2025 vorgesehen.
Architektur: LPH 1-4 Staatliches Bauamt Bayreuth
ab LPH 3 Brechensbauer, Weinhart + Partner Architekten, München
Nutzfläche: 1300 qm
Geplante Bauzeit: 5/2023 bis Ende 2025
Projektkosten: 43 Mio. Euro
